Unser Verein stellt sich vor
Die Ulmer Eisenbahnfreunde- Historischer Dampfschnellzug e.V. betreiben einen kompletten Schnellzug mit den Dampflokomotiven 01 1066, 01 509 und dazu passenden Wagen aus den 30er Jahren.
Angefangen hat alles 1971, als ein paar Idealisten in Ulm den Verein „Ulmer Eisenbahnfreunde e.V.“ gründeten, um die Bayerische Lokalbahn- Dampflokomotive 98 812 zu erhalten, die ein Student bei einem Preisausschreiben als Hauptgewinn gewonnen hatte. Im Laufe der Jahre kamen weitere Lokomotiven hinzu, wie z.B. die 86 346, 01 173, 01 1066, 01 509 und 58 311. Neben den eigenen Fahrzeugen erhalten die UEF außerdem die 75 1118 betriebsfähig.
Nach Stilllegung der Schmalspurbahn Amstetten-Laichingen auf der Schwäbischen Alb übernahmen die Ulmer Eisenbahnfreunde den Streckenabschnitt Amstetten-Oppingen und richteten hier einen Dampfbetrieb mit der Lok 99 7203 ein, die von der badischen Nebenbahn Mosbach-Mudau stammt. Diese Lok gehört der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), die diese für den Abbau ihrer letzten meterspurigen Strecken gekauft hatte, da die eigenen Maschinen wegen Fristablauf nicht mehr zum Einsatz kommen konnten.
Bis 1976 veranstalteten die Ulmer Eisenbahnfreunde zahlreiche Sonderfahrten auf süddeutschen DB-Strecken ( u.a. im Allgäu und über die berühmte „Schiefe Ebene“ bei Neuenmarkt-Wirsberg in Oberfranken ), dies endete als die DB nach der Abstellung ihrer letzten eigenen Dampflokomotiven auch den Einsatz privater Dampfloks auf ihrem Streckennetz verbot. In dieser Zeit konnte man Dank der Unterstützung der AVG einige Sonderfahrten mit 86 346 im Albtal unternehmen und in deren Hallen wurde auch die Aufarbeitung der 01 1066, welche bis dahin sechs Jahre ihrer Standzeit im Freien verbrachte, in Angriff genommen werden. Erst mit dem Jubiläum „150 Jahre Deutsche Eisenbahnen“ im Jahr 1985 entdeckte die DB die Attraktivität von Dampf-Sonderzügen wieder. Da eigene Fahrzeuge erst wieder aufgearbeitet werden mussten, nachdem sie jahrelang als Denkmäler oder gar beim Schrotthändler herumstanden, diente die Schnellzugdampflok 01 1066 der Ulmer Eisenbahnfreunde der DB zur Personalschulung, bis die eigenen Lokomotiven einsatzfähig waren. In den Jahren zuvor waren in Deutschland nur Einsätze auf „Nicht-bundeseigenen Eisenbahnen“ möglich, aber das waren alles nur Nebenbahnen. Schnellzugeinsätze konnten in dieser Zeit nur im umliegenden Ausland gefahren werden, mit 01 1066 in Frankreich, der Schweiz und Österreich, mit 01 509 von Passau aus vorwiegend in Österreich.
Seit 1990 sind auch wieder Einsätze auf DB- Strecken möglich. Doch dann stellte sich heraus, dass es zunehmend schwieriger wurde, passendes Wagenmaterial zu den Schnellzugwagen anzumieten. Daher kauften die UEF 1991 einige Schnellzugwagen der Baujahre 1930 bis 1935, die bis heute den Zugstamm des Historischen Dampfschnellzugs bilden.
Ende 1999 beschloss die Mitgliederversammlung der Ulmer Eisenbahnfreunde e.V. eine neue Satzung die nach dem Vorbild der Eurovapor die Bildung von Sektionen vorsieht. Inzwischen haben sich die Lokalbahn Amstetten-Gerstetten und der Fernverkehr als größtenteils eigenständige neue Vereine unter dem Dach der UEF neu organisiert. Dies hat zu klareren Strukturen und schnelleren Entscheidungswegen geführt.
Der Fernverkehr, jetzt unter dem Namen „UEF- Historischer Dampfschnellzug e.V:“, betreut die Dampflokomotiven 01 1066 und 01 509. Außerdem unterhält er den einzigen kompletten Schnellzug der 30er Jahre außerhalb des DB-Konzerns in Deutschland.
In den nächsten Jahren ist vorgesehen, die Wagen anlässlich von Hauptuntersuchungen optisch den späten 50er Jahren ( Epoche III ) anzupassen, da dies besser zum Erscheinungsbild der Dampflokomotiven passt.
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